Und Gabriele Höpken wurde der Ankündigung mehr als gerecht. Mit einem „Rundumschlag vieler Lebensbereiche“ gab die in Thüringen geborene Autorin Einblick in persönliche Erlebnisse und Erfahrungen.
Wie einen Tagesablauf ließ Gabriele Höpken das Leben vor den Augen oder besser gesagt vor den Ohren der Zuhörer passieren. Geschichten über die Kindheit, die Liebe, das Glück, das Alter und den Tod sowie den erwarteten Neubeginn danach verbarg die Autorin eindrucksvoll in Morgen, Mittag und Abend.
Sie erzählt in ihren Gedichten aber auch über Siegesbewusste und Verlierer, über Prostituierte, Seefahrer, Kontaktsuchende, Sandler oder Alkoholiker, betont, dass niemand so geboren wird, wie er ist. In den Geschichten spürt der Zuhörer eine zutiefst menschliche Sehnsucht nach Geborgenheit und Harmonie, die sich an der Wirklichkeit bricht – ein „Zweiseitenland“ eben, zwischen Traum und Realität, zwischen Hoffnung und Alltag.
Gabriele Höpken wurde 1962 in Thüringen geboren, kam 1989 mit ihrer kleinen Tochter über die Prager Botschaft nach Westdeutschland, lebte und arbeitete auch in Bad Windsheim, Boxdorf, Roth, Kriftel und in Tirol.
Sie hat inzwischen ihren Lebensmittelpunkt in Kißlegg im Allgäu. Schon seit ihrer Kindheit ist sie literarisch aktiv und war unter anderem Mitglied des Schriftstellerverbandes Neubrandenburg und bei der Initiative für junge Autoren in München und veröffentlichte Prosa und Gedichte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Die Hörer in der Kräuterapotheke lauschten gebannt ihren Lesungen und spendeten bei verschiedenen Passagen spontanen Szenenapplaus.
(Quelle: Fränkische Landeszeitung 24.07.2010)